Keine GEZ-Gebühren für „KochTV“!

Der Wortlaut einer dieser unsäglichen GEZ-Werbespots klingt ungefähr so:

Natürlich zahl ich, weil ich unabhängige Medien brauche,..

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass für abhängige Medien natürlich nicht GEZahlt werden muss!
Wenn ein hessischer Ministerpräsident, ein mutmaßlich korrupter Politiker, der in einer Schwarzgeldaffäre verwickelt war (ist), über seine Partei Einfluss auf Personalentscheidungen beim ZDF nehmen kann, indem er indirekt erwirkt, dass der Vertrag des Chefredakteurs Nikolaus Brender nicht verlängert wird, kann nicht mal mehr der Schein aufrecht erhalten werden, dass der Staatsrundfunk ein unabhängiges Medium ist.
Ein angemessene basisdemokratische Rückkopplung wäre, wenn sich nun Millionen Fernsehzuschauer bei der GEZ abmelden würden…
Hier gibt es das Abmeldeformular, natürlich nicht ohne die Androhung einer Ordnungsstrafe von 1000 Euro, wenn man trotzdem „Empfangsgeräte bereithält“. Naja, wenn die CDU, andernorts auch als „schwarze Pest“ bezeichnet, beim Öffentlich-Rechtlichen mitregiert, ist man sowieso Schwarzseher und zwar im doppelten Wortsinn 😉

Leider ist der deutsche Durchschnitts-TV-Glotzer eine passiv-konsumierende Couchkartoffel, die gar nichts unternehmen wird, weil sie mehrheitlich ohnehin das private Trash-TV inhaliert.
Die allerbeste Lösung ist:
TV_verschrotten

11 Kommentare zu “Keine GEZ-Gebühren für „KochTV“!

  1. mehrdimensionalität kann man wohl einfach nicht mehr erwarten. es heißt ja auch flachbildschirm. ob man allerdings das problem der rollenden köpfe mit flugs fliegenden fernsehern lösen kann? die leute werden doch nicht die krümel auf ihrem sofa zählen, um sich anderweitig mit sinnlosem abzulenken. und man muß ein altes sprichwort revidieren: nicht viele köche verderben den brei, sondern ein roland koch verdirbt diesen zur gehaltlosen brühe.

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  2. ich kann diesen komischen GEZ-Spot auch nicht mehr sehen, muss ich ja auch nicht^^.

    im übrigen stimmen wir hier voll und ganz überein. hab das treiben auch etwas stirnrunzelnd beobachtet. um nicht zu sagen fassungslos.

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  3. Wobei Koch hier nicht das Grundproblem, sondern eher das „Symptom“ darstellt. Bei einem wirklich unabhängigem Medium müsste Parteipolitik gänzlich außen vor bleiben, das würde dann auch für die SPD sowie alle anderen Parteien gelten.

    Der Entzug der finanziellen Grundlage (GEZ) könnte vielleicht etwas bewirken,…

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  4. der koch hat die suppe „nur“ eingerührt und die cdu „geschlossenheit“ demonstriert mit einer mehr als unschlüssigen erklärung. sicher sollte keine partei ihre pfoten in den heißen medienbrei stecken, schon weil man sich dran verbrennen könnte. ich bin schon gespannt, wie man heute im dritten bei zapp darüber berichten wird.

    ob allerdings die partei/en begreifen, daß ihre einmischung in personalien deplaziert ist, weil nicht mehr genug geld reinkommt? ich bin skeptisch – von natur aus. der parteipolitische bildungsauftrag reduziert sich sowieso immer mehr zu einbildung und selbstdarstellung.

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  5. Liebe Wortfeile,

    Du hast wahrscheinlich recht, ein GEZ-Boykott wäre bestenfalls ein Signal, von wegen: „Wir lassen uns diesen Scheiß nicht länger gefallen!“ Die Medienlandschaft würde nicht entscheidend verändert. Ich bin ja generell gegen diese Zwangsgebühren und die Methodik ihrer Eintreibung, aber das ist eine andere Geschichte.

    So bleibt uns letztendlich nur, zwischen den Zeilen zu lesen und zu hören, alles kritisch zu hinterfragen.
    Ich habe ohnehin nie an die Unabhängigkeit des Staatsrundfunks geglaubt, aber jetzt ist auch die Fassade der Neutralität zerbröselt.

    Aber trotz alledem: Die Privaten sind noch schlechter,…

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  6. Pingback: Endgültig » Ich empfehle diesen Kram…

  7. lieber tom,

    letztlich würde der boykott wohl nur dazu führen, daß noch mehr freie journalisten ohne job herumlaufen und die beiträge noch schlechter recherchiert werden können. fest angestellte machen auch oft eher dienst nach vorschrift (meine persönliche erfahrung in einer öffentlich-rechtlichen).

    aber für die nichteinmischung der politik in solch zentrale fragen journalistischer unabhängigkeit müssen wir uns dennoch engagieren. ich habe nur (noch) keinen plan wie. es tut aber not. und die sinnlosigkeit von petitionen muß ich dir wahrscheinlich nicht genauer darlegen, weil jene zu den internetsperren noch nicht allzu lange zurückliegt.

    derweil können wir eben die beziehungsgeflechte und interessen bloßlegen und kritisch bleiben. vieles ist einfach nur hofberichterstattung, aber ohne könig/in, dafür mit der predigenden kanzel-angela.

    über die privaten sind wir uns einig :-).

    herzlich grüße,
    wortfeile

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  8. Wort(p)feile,

    es ist wirklich nett mit Dir zu diskutieren 🙂

    Deine Argumente kann ich gut nachvollziehen, dennoch: Die GEZ muss weg! Zumal den GEZ-Werbespotschaffenden ein weiteres Argument abhanden gekommen ist, von Wegen unabhängige Medien und so. Man könnte stattdessen den Staatsfunk aus Steuermitteln finanzieren, dann würden auch keine Journalisten arbeitslos.

    Wenn die Schwarz-gelbe Regierung schon dabei ist Steuergeschenke an die Besserverdienenden zu verteilen, könnte sie auch gleich die undemokratischen GEZ-Zwangsgebühren in die Tonne kloppen, das würde dann bedeuten: 17 Euro mehr Netto im Monat für alle! Wo sind die Liberalen, wenn man sie mal braucht?

    17 Euro, das ist für manche Leute nämlich viel Geld, selbst Studenten und ALG2-Bezieher haben oft Schwierigkeiten aus der GEZ-Nummer ‚rauszukommen,…

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  9. lieber tom,

    kann mir nicht vorstellen, daß die steuerbehörden weniger rigoros sind, die schicken auch bei verzug baldigst diskussionsunlustige männchen mit kuckucksaufklebern vorbei. ich kenne mich im steuerrecht nicht so gut aus, aber ich denke, da werden geringverdiener nicht gerade übervorteilt. und ich stimme dir zu, daß alg-II- und sozialhilfeempfänger generell mit anmeldung beim amt automatisch befreit werden sollten. warum sollte man aber bspw. studenten mit fettem werksvertrag davon befreien? sollte man das nicht eher an eine einkommensgrenze festmachen?
    schickste mir mal (d)einen gesetzentwurf ;-)?
    außerdem stelle ich mir ‚offizielle staatsmedien‘ als geißel der menschheit vor. dann wird es keine anspruchsvollen ausnahmesendungen mehr geben. wenn ich dort arbeiten müßte, würde ich unter diesen umständen freiwillig alles hinschmeißen. und wer bleibt dann noch übrig, wenn alle auf das berufsethos scheißen? willfährige vollstrecker und karrieristen…
    ich mag die gez-methoden und -werbespots gar nicht. als dvd-player noch nicht standard waren, wollte einer wissen, ob ich einen videorecorder besitze. fiese fangfrage für fangprämien.

    schönen abend wünscht die wortfeile

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  10. Liebe Wortfeile,

    sind die Öffentlich-Rechtlichen denn nicht bereits „inoffizielle Staatsmedien“? Schließlich ist die GEZ eine Behörde im materiellen Sinne der Verwaltungsverfahrensgesetze…

    Mein Gesetzentwurf sähe in etwa so aus:
    Staatsrundfunk aus Einkommenssteuereinahmen finanzieren, also keine separate Radio- und Fernsehsteuer Dann müssten allerdings c.a 7,2 Milliarden jährlich aus dem Steuertopf genommen werden, soviel hat die GEZ laut Wikipedia 2008 eingenommen.

    Ansonsten: ARD und ZDF werden PayTV und verschlüsseln ihre Aussendungen. Dann zahlen nur diejenigen, die es wirklich sehen wollen.
    Oder den Laden ganz dicht machen. Der Gottschalk kann gerne nach RTL gehen, dann kommt er mir auch nicht mehr versehentlich auf die Mattscheibe und den völkischen Musikantenstadl kann er gleich mitnehmen 😉 Ja und der Roland Koch kann auf VOX beim Kochduell antreten,…

    Ein lieber Gruß von

    tom

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  11. Etwas verspätet, aber:

    Die CDU ist beileibe nicht die einzige Partei, die mit entsprechender Macht ausgestattet die „Glotze“ für ihre Zwecke nutzt.
    Ein N. Brender kam im Jahr 2000 wie in die Position des ZDF-Chefredakteurs ?
    Glaubt wirklich jemand, daß damals nicht nach parteipolitischen Absprachen gehandelt wurde ? Nur eben von der anderen politischen Farbe(n), die sich jetzt so schön aufregen und den „Volkszorn“ anrufen.

    Die GEZ ist aktuell dabei, zu versuchen, in ihren Statuten der rechtsstaatlichen Grundlage „Beweispflicht“ den Rücken zu kehren, und diese Beweispflicht auf den vermeindlichen TV-Besitzer zu verlagern.
    „Sie sagen, Sie haben kein TV, dann beweisen Sie es uns“.

    Mal sehen, wie das wird ! Hat jemand was aktuelles dazu ?

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