Warum Creative Commons besser ist als Copyright

Dieser informative Motivationsfilm zeigt schön visualisert und animiert viele Argumente, warum Creative Commons besser ist als Copyright.

Motivationsfilm für Creative Commons

Der Motivationsfilm für Creative Commons wurde im Rahmen des Wikimedia Ideen-Wettbewerbs „WissensWert“ 2010 zur Förderung Freien Wissens mit sieben weiteren Projekten aus 93 Einsendungen von der Community und einer Jury auserwählt und finanziell unterstützt.

Mitwirkende
Projektleitung Amadeus Wittwer 2hofnarr.ch
Regie&Cut&Animation Adrian Scherzinger edprojects.ch
Illustration Regina Wittwer regains.ch
Ton&Sounds Alain Stoll jectified.com
Sprecherin Sarah Judith Bürge
Sprecher Philipp Bürkler
Textkorrekturen Claude Fankhauser, Dirk Dienel
Übersetzung Barbara Müller fepafrika.ch
Finanzierung Verein Wikimedia Deutschland wikimedia.de

Der Film steht, wie könnte es anders sein, unter einer Creative Commons Namensnennung 3.0 Unported Lizenz creativecommons.org/​licenses/​by/​3.0. Er ist schon in vielen Blogs zu finden, ich habe ihn ebenfalls gebracht, denn die Weiterverbreitung ist sicherlich im Sinne des Erfinders.

18 Kommentare zu “Warum Creative Commons besser ist als Copyright

    • Ja, der gute Emil war schneller als ich 😉 Er hat seine Entscheidung für CC auch schön begründet.
      Habe es trotzdem auch bei mir eingestellt, weil die Weiterverbreitung im Sinne der Filmemacher und auch im Sinne von CC ist. Der Buchstabencode sieht auf den ersten BLick verwirrend aus, die Symbole sind aber simpel und gut verständlich.

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  1. Vorneweg. Ich sage es ehrlich: Ich habe mich mit Creative Commons bisher nicht intensiv beschäftigt und daher nur Halbwissen. Und ebenso vorneweg: Ich gehöre zu den Leuten, die tagein tagaus Dinge produzieren, die dem Urheberrecht unterliegen. Davon lebe ich und davon ernähre ich meine Familie bzw. mich und meinen Sohn. Ich habe für mich einen recht pragmatischen Umgang damit gefunden (den auszubreiten würde allerdings den Kommentar sprengen).
    Durch das Internet haben sich eine Menge Dinge entwickelt, hinter denen das Urheberrecht hinterherhinkt. Und die treiben Blüten in vielfältiger Weise. Klauen ist leicht geworden mit Copy&Paste oder digitalen Downloads. Andererseits tummelt sich eine Menge belangloser Kram, dessen Schaffer meinen, auch Copyright beanspruchen zu müssen.
    „Ich liebe es“, der Werbespruch einer weltbekannten Fastfoodkette würde wohl keine alleinigen Ansprüche auf diesen Satz beanspruchen können. Wie auch? Dieser Spruch ist Allgemeingut und viel älter als der älteste BicMac.
    Ich stehe aber auf diesen grundsätzlichen Schutz, den mir das Urheberrecht bietet. Und hier geht es nicht alleine ums Geld verdienen. Klar möchte ich nicht, dass ein anderer mit meinen Ideen Kohle scheffelt und ich leer ausgehe. Andererseits, und das ist mir fast noch wichtiger, möchte ich wissen, wer meine Ideen zu welchem Zweck einsetzt. Und noch viel empfindlcher als beim bloßen Geldscheffeln reagierte ich, würden meine Gedanke für Dinge missbraucht, die ich moralisch verurteile.
    Deswegen denke ich: Ja, das Urheberrecht müsste reformiert und ans digitale Zeitalter angepasst werden. Und ja, das Urheberrecht ist wichtig und richtig. Gut dass es das gibt. Ebenso wie Persönlichkeitsrechte und Datenschutz.
    Und ich glaube nicht so recht daran, dass eine private Initiative wie Creative Commons, diesen Schutz leisten kann, den Gesetze leisten.

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  2. Liebe Mayarosa,
    Dein erster Satz sagt alles. Hättest Du Dich intensiver mit CC beschäftigt. würdest Du feststellen, dass Deine Sorgen bezüglich des Urheberrechtsschutzes unbegründet sind, denn auch Creative Commons schützt Dein Urheberrecht und das sogar gerichtsfest wie dieses interessante Beispiel zeigt, eine Leseempfehlung:
    Creative Commons Lizenzen in Deutschland gerichtlich durchgesetzt

    Die Namensnennung des Urhebers ist auch bei CC immer Pflicht, alles weitere bestimmst Du als Schöpferin Deiner Werke. Du kannst die kommerzielle Nutzung untersagen, auch die Veränderung, Du kannst beides aber auch explizit erlauben. Du alleine hast das Recht die Bedingungen festzulegen unter denen Deine Werke verbreitet werden. Dein Urheberrecht bleibt bei Dir und ist geschützt. Die gesetzlichen Bestimmung von CC sind leicht verständlich, Du brauchst höchstens 10 min, die Symbolik ist selbsterklärend. Alles weitere findest Du hier:
    Creative Commons Deutschland

    Was die Inhalte von „Toms Wochenschau“ betrifft habe ich mich für folgende Lizenzierung entschieden:
    http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
    Das erlaubt die Weiterverbreitung sowie die Veränderung, untersagt kommerzielle Nutzung und bestimmt die Weitergabe unter gleichen oder vergleichbaren Lizenzbedingungen.
    Ich habe soviel vom Internet bekommen, z.B. kostenloses Hosting bei WordPress.com, Freie kostenlose CC-Bilder zum illustrieren meiner Blogbeiträge, ein ganzes Betriebssystem (Linux), kostenlose, frei zugängliche Infos in Hülle und Fülle, Anleitungen usw, etc.pp. Ich bin der Meinung, ich sollte im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas zurückgeben. Die gelebte Geschenkökonomie von Creative Commons ist m.E. auch kleiner Beitrag für eine bessere Welt.

    Eine schöne Sonntag Dir und allen Lesern euer
    tom

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    • Lieber Tom,
      ich mache mir keine Sorgen. Meine Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt, selbst wenn ich gar nix extra dazu schreibe. Wem ich welche Nutzung erlaube und ob ich ein Nutzungsrecht verschenke, dafür Geld will oder eine Nutzung untersage, möchte ich gerne selbst entscheiden. Sonst macht am Ende ein Foto von mir Werbung auf einer rechten Webseite oder für Atomstrom. Das würde ich nicht wollen. Auch nicht für Geld.
      Sollten meine Sachen mal derart nachgefragt werden, dass ich das nicht mehr individuell und von Hand lösen kann, würde ich mir Gedanken um solche automaitisierten Lizenzen machen.
      Habe heute in einem Interview mit Georg Kreisler gelesen, dass einer seiner Texte in Isreael in einer umgetexteten Version verwendet wurde, die die Bedeutung gerade ins Gegenteil verkehrte. Das hat er verbieten lassen. Und ich verstehe das.
      Wo genau liegt der Nutzen von Creative Commons? Diese Lizenzen können ja nur eine Anwendung des Urheberrechtes sein. Ohne eben diesen gesetzlichen Urheberschutz, der dem Urheber das Recht gibt, zu bestimmen, wer sein Werk zu welchen Konditionen nutzen darf, wären sie sinnlos. Daher verstehe ich nicht, warum du das eine gegen das andere aufwiegst.

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    • O.K., Du möchtest nicht, dass Deine Texte und Fotos verzerrt und sinnentstellt wiedergeben und weiterverbreitet werden, das verstehe und respektiere ich. Du allein möchtest entscheiden was mit Deinen Werken passiert, doch in dem Moment, wo Du Deine Sachen ins Netz hochlädtst gibst Du die Entscheidung aus der Hand, denn wer CC nicht respektiert, schert sich auch nicht um Copyright. Der einzig wirksame Schutz gegen eine zweckentfremdene ungewollte Weiterverbreitung ist, die eigenen Werke nicht ins Internet zu stellen, da müssen wir uns nichts vormachen. In dem Moment wo ich meine Sachen ins Blog stelle, gehe ich das Risiko ein, dass sie kopiert und zweckentfremdet werden und auf Seiten auftauchen, wo ich sie nicht sehen will, insofern sehe ich nicht warum mich copyright mehr schützen soll als CC. Ich verstehe auch nicht, wie das Beispiel von Georg Kreisler hier ‚rein passt.
      Creative Commons hat aber den Vorteil, dass ein Gedanke, eine Idee weiterentwickelt werden kann und nicht einsam und allein im Copyright-Gefängnis stirbt, darum wiege ich das eine gegen das andere auf. Der obige Film zeigt das schön anschaulich. Ohne den Geist von OpenSource, OpenAccess oder auch CreativeCommens gäbe es kein Linux in der heutigen Form, man wäre abhängig von den Monopolisten Microsoft und Apple und deren restriktiven Lizenzbestimmungen ausgeliefert. Auch das Internet sähe ohne Public Domain und CreativeCommons anders aus, siehe Wikipedia, Soundcloud, Jamendo, Blogs etc pp. Wenn jeder jedes Mal nachfragen müsste, ob er dieses oder jenes verwenden darf, würde vieles nicht die Runde im www machen. Die Nachteile hast Du genannt, aber die Vorteile überwiegen meines Erachtens.

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  3. Lieber Tom, ich habe gar nix gegen Creative Commons. Das habe ich auch bei Emil schon formuliert. Ist mir nur zu mühsam und zu technisch, mich so damit zu befassen, dass ich es meinen Wünschen gemäß einsetzen kann. Da ich nicht so wichtig bin im Netz, ist es eigentlich auch egal. Und wenn mich einer klaut und ich es merke, kann ich mich ja entscheiden, wie hart ich reagiere.
    Wogegen ich etwas habe: Ich habe etwas gegen das Copyright-Bashing.
    Das eine ist eben nicht besser als das andere. Vielmehr braucht CC ja gerade die vom Gesetzgeber gestützte Grundlage „Urheberrecht“. So ist das bei allen Verträgen. Ein Vertrag, der sich nicht an gesetzliche Bestimmungen hält, ist nichtig. Ich wiederhole mich: Auch jede CC-Lizenz funktioniert nur, weil es ein gesetzliches Urheberrecht gibt.

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  4. Hallo Tom das Thema war ganz wichtig, ich bin auch schon eine Weile rumgeschlichen, hatte aber nicht die Zeit damit mich eingehend zu beschäftigen. Also vielen Dank für die Anregung. Mike

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  5. Lieber Tom,
    vielleicht sollte ich mal besser einen eigenen Post hierzu schreiben, aber dafür fehlt mir im Moment die Energie.
    Copyright ist im Deutschen ein umgangssprachlicher Begriff. Als Rechtsnorm gibt es dies im Angloamerikanischen Raum (und vielleicht noch sonstwo auf der Welt)
    Als Rechtsnorm in Deutschland gibt es das Urheberrecht.
    Die Durchsetzbarkeit von Creative-Common-Lizenzen hierzulande gelingt genau – wie jedes andere Nutzungsrecht auch – mit diesem Urheberrecht.
    Ich finde es ja gut, das Leute ihre Sachen mit CC lizenzieren. Eine Abschaffung des Urheberrechts würde ihrer Sache schaden. Deswegen ist ein Gegeneinanderausspielen nicht hilfreich.
    Hilfreich wäre eine Reform des Urheberrechtes, die eben diese Rechtsnormen ans digitale Zeitalter anpasst (und zum Beispiel Medienkonzerne daran hindert, Künstlern und Journalisten mit Knebelverträgen alle Nutzungsrechte abzukaufen). Die kann aber nur funktionieren, wenn es eine starke Lobby gibt, die eben diesen Schutz für die Urheber einfordert, dass sie Creative-Common- oder sonstwelche Lizenzen verteilen dürfen, wie sie es für richtig halten.

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  6. Liebe Mayarosa,
    bezüglich fehlender Energie verstehe ich Dich sehr gut, mir geht es geade genauso. Momentan habe ich das Gefühl der Alltag nuckelt mir die physiche und mentale Kraft aus dem Körper.

    Ich möchte nicht, dass das Urheberrecht abgeschafft wird, aber es bedarf, wie Du auch schreibst, einer dringeneden Novellierung, Craetive Commons betrachte ich bereits als Weiterentwicklung, zumal es besser in das Internetzeithalter passt. Die aus meiner Sicht negative Konnotation des Begriffs Copyright kommt vom Missbrauch, der vielfach damit betrieben wird, die bestehende Gesetzeslage ermöglicht das offenbar, hinzu kommt dass die Inhaber von Urheber- Pantent- und Markenrechten oft gar nicht die Quelle der Idee sind, aber sich daraus einen ewig kackenden Goldesel machen wollen, während der eigentliche geistige Urheber leer ausgeht. „Geistiges Eigentum“ halte ich ohnehin für einen dummen Begriff. Wie kann es „geistiges Eigentum“ geben? Besser wäre Immaterialgüterrecht. Craetive Commons ist so anders, weil hier der Gemeinschaftssinn vorrangig ist. Ja, auch CC basiert auf dem Urheberrecht und dass ist gut so.

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  7. Hier noch ein Video (engl.), das nochmal den Unterschied von Copyright und Creative Commons verdeutlicht:
    Creative Commons vs Copyright:

    Der Kommentar eines Künstlers dazu ist interessant:

    As a musician, I believe that people should be able to cover my material and make remixes, but I don’t believe they have the right to make money off of my work. The creative commons license is probably the easiest, fastest, cheapest, and most flexible licensing option for all artists to protect their work and share it with the world, worry free.

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  8. Pingback: TOMS WOCHENSCHAU

  9. Hallo,

    Ich habe erst kürzlich angefangen mich mit diesem Thema zu beschäftigen, daher habe ich (als pseydo-juristisch veranlagter Student) eine zentrale Frage:

    Ist eine CC Lizenz (welche auch immer) notwendig?

    Ich stelle diese Frage aus dem Grund so flach, weil mir kürzlich ein Kollege versucht hat zu erklären, es sei unmöglich Inhalte frei verfügbar zu machen, ohne sie unter eine solche Lizenz zu stellen. Das Urheberrecht sei zu restriktiv und man mache sich als Author anfällig für Klagen. Ich konnte das mit meinen paar Semestern Wirtschaftsrecht nicht so recht glauben, daher hoffe ich hier auf ein paar Anregungen zu meiner folgenden Sicht der Dinge:

    Das Urheberrecht gilt erst einmal immer und ohne jede Anmeldung ab der Erstellung eines schützenswerten Inhalts (persönliche geistige Schöpfung … §1UrhG ).
    Als Uhrheber habe ich (sofern ich nicht in einem Arbeitsverhältnis stehe und gemäß 69b die Verwertungsrechte abtreten muss) die ausschließliche Verfügungsgewalt über Urheberpersönlichkeitsrecht und Urheberverwertungsrechte. Diese gestatten es mir unter anderem anderen Menschen Nutzungsrechte in einem nach meinen Wünschen gestalteten Ramen einzuräumen.

    Sogesehen stellen die CCs lediglich eine vorformulierte Nutzungsrechtsbeschränkung/-einräumung dar, sind aber keine juristische Notwendigkeit um Art und Umfang des Nutzungsrechts zu definieren. Gibt es im UrhG eine gesetzliche Grundlage dafür, die es mir untersagt ein Video zu hosten und darunter in Prosa/juristischem Deutsch zu sagen, dass ich jedem Nutzer jedwede Nutzung erlaube?

    Vlt. noch bevor hier manche antworten (was ich hoffe 😉 ):

    Ich möchte hier nicht den Glaubenskrieg zwischen freien Inhalten und geschützten Inhalten führen. Ich denke jeder hat seine Gründe für seine Sicht dieser Sache und sollte gemäß dieser handeln. Mich interessiert nur, ob es eine juristische Notwendigkeit für die 6 (?) CC Lizenzen gibt, oder ob ich auch eine Art general-Vollmacht zur Weiternutzung selber formulieren kann un die CCs mir nur dabei helfen können.

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  10. Selber Hallo 😉

    Nunja, ich bin kein Paragraphen-Cowboy aber ich teile die Einschätzung, dass das Urheberrecht auch dann gilt und zu respektieren ist, wenn die publizierten Werke nicht entsprechend bzw gar nicht gekennzeichnet sind. Die CC-Lizenz ist für Nichtjuristen vielleicht nicht notwendig, aber sehr hilfreich um Dritten die Verwendung und Weiterverbreitung seiner Werke und somit auch seiner Ideen zu ermöglichen. CreativeCommens schafft auch für juristische Laien Rechtssicherheit.

    Wer in der Lage ist, eigene Texte zu verfassen, die regeln was mit den eigenen veröffentlichten Werken erlaubt ist und in der Lage juristische Unwägbarkeiten zu umschiffen, braucht wahrscheinlich kein CC. Meines Wissens gibt es im UrhG keine gesetzliche Grundlage die das untersagt, allerdings ist diese meine Behauptung unverbindlich 😉
    Da aber in jedem Paragraphendschungel Fallstricke lauern, bedingt durch fehlerhafte juristisch nicht einwandfreie Formulierungen, traue ich mir das nicht zu, vertraue daher der CreativeCommons-Lizenz.

    Die Restriktivität des Urheberrechtes macht weniger den Author anfällig für Klagen, als vielmehr jene, die leichtfertig, aber oft ohne böse Absicht, urheberrechtlich geschützes Material verwenden.
    Hier ein krasses Beispiel, wie das Urheberrecht zur Abzocke mißbraucht wird (so sehe ich das):
    Lebensmittelfotos
    Bitte auch den eingebetteten Videobeitrag ansehen.

    Es geht bei Creative Commons nicht nur darum, die Rechte des Urhebers zu schützen, sondern auch die Rechte derer, die das Material des Urhebers nutzen.

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    • Liebe Mayarosa,

      Danke für den Link, ein interessante Aspekt, der den Diskurs befruchtet. Dass Du nach so langer Zeit noch an meinen Blogbeitrag gedacht hast….Danke 🙂

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