„Ich bin, weil wir sind.“

Neulich morgens stieß ich auf diese Geschichte, die mich so sehr berührte:

https://twitter.com/thereaIbanksy/status/559560162587848705

Ich übersetzte das mal mit eigenen Worten sinngemäß ins Deutsche:

Ein Anthropologe schlug den Kindern eines afrikanischen Stammes ein Spiel vor. Er stellte ein Korb voller Früchte in die Nähe eines Baumes und sagte zu den Kindern: „Wer als erstes den Korb erreicht, hat all die süßen Früchte gewonnen.“ Als das Startsignal gegeben wurde, nahmen sich alle Kinder bei der Hand und rannten gemeinsam zu dem Korb, kamen gleichzeitig an und teilten sich schließlich die süßen Früchte. Als sie gefragt wurden warum sie zusammen gelaufen sind, einer hätte all die Früchte für sich alleine haben können, antworteten sie: „UBUNTU, wie kann einer von uns glücklich sein, wenn alle anderen traurig sind?“ UBUNTU, in der Xhosa-Kultur bedeutet das: „Ich bin, weil wir sind.“

Weiterlesen

Religion und Penisbeschneidung

Ich glaubte mal Religion sei eine Geisteshaltung, ein Bekenntnis zu Gott, eine Orientierungslinie, die hilft nicht allzu weit vom Pfad der Tugend abzuweichen. Doch wenn ich mir anschaue, wie Religion praktisch gelebt wird, habe ich den Eindruck sie besteht überwiegend  aus geheuchelter Moral, aufgeladen mit rituell symbolischem Firlefanz. Die Reaktion von Juden und Muslimen in Deutschland auf das Urteil des Kölner Landgerichts, das Beschneidungen aus religiösen Gründen verbietet und als Körperverletzung wertet, was ich begrüße, verstärkt diesen Eindruck.

Weiterlesen

Das faule Ei des Monats für Theodor Elster

Der Uelzener Landrat Theodor Elster hat sich das faule Ei des Monats für folgendes Statement mindestens verdient:

Kinderarbeit mache Produkte billiger, und das sei ja der „entscheidende Wettbewerbsvorteil“, dozierte der CDU-Mann. Eine Verpflichtung, solche Zustände durch faire Beschaffung zu ändern, sehe er nicht: „So weit kann Bundestreue nicht reichen.“ Kinderarbei sei nicht schön, aber günstig.

Damit stellt er ökonomische Verwertung über Menschlichkeit, reduziert Kinder in sogenannten Entwicklungsländern auf Humanmaterial, welches gewinnoptimierend auszunutzen ist. Er lehnte den Antrag der Grünen ab, der beinhaltet, dass das Land Niedersachsen keine Produkte mehr aus ausbeuterischer Arbeit erwerben soll. Sind das die „christlichen“ Werte, die CDU-Mitglied Elster für seine Partei repräsentiert?

Weiterlesen

Die Relevanz von WordPress-Charts, die ABC-Blogger und „Hausfrauen-Blogs“

Frau Ami hat sich über eine Mail geärgert:

[…] allerdings bekomme ich auch hin und wieder ziemlich seltsame mails. heute zum beispiel. da erhalte ich eine sehr erzürnte mail einer person die mir in epischer breite erzählt, wie scheisse denn diese windelblogs seien. dass es eigentlich keine daseinsberechtigung dazu gäbe und es eine schande für die bloggerwelt sei, wenn solche niveaulosen blogs wie meiner ununterbrochen unter den ersten 5 auf wordpress stehen würden, wohingehen die super niveauvollen “a-blogger” da nicht zu finden seien […] Quelle

This Message fills my coffe break :mrgreen:

Don’t worry Frau Ami, solche Zuschriften zeigen m.E. nur, dass Du alles richtig machst.Weiter so! Der Verfasser dieses „Leserbriefes“ hat sicherlich nicht die Deutungshoheit über die Daseinsberechtigung von Blogs, selbst wenn ihm sein aufgeblasenes Ego selbiges zuflüstert.

Ein gelegentlicher Blick auf die „WordPress-Charts“ entlockte mir stets ein schelmisches Grinsen, wenn Ami und Frau Antonmann ganz oben standen 😉
Ich dachte dann immer an all die selbsternannten Politexperten, die Netzwerke bilden, sich gegenseitig verlinken und trackbacken, um dadurch ihren Pagerank aufzuplustern. Oft betreiben sie viel Aufwand, weil sie sich auf einer politischen Mission wähnen, teilweise mehrere Autoren beschäftigen, eine hohe Schlagzahl an Neubeiträgen vorlegen, sich gar von Buchverlagen unterstützen lassen und dennoch durch die „Hausfrauen-Blogs“ (nicht abwertend gemeint) von den Top-Positionen bei WordPress verdrängt werden, deren Betreiberinnen tagtäglich einen großartigen Job machen und nur en passant bloggen Ich höre dann immer jenes PLOPP, welches die Lippen verursachen, wenn bei den „Wichtigbloggern“ die Kinnlade herunterklappt :mrgreen:

An den anonymen eMail-Schreiber alias „Mr.Einfalt“: Jedes Blog hat seine Existensberechtigung, das nennt man Vielfalt! Frauen, die ein „Familienunternehmen“ führen, nebenher teilweise noch jobben sind immer noch das Rückgrat dieser Gesellschaft! Wenn sie ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Gedanken blogtechnisch verarbeiten, SO WHAT?
Ich meine, Frau Ami schreibt durchaus niveauvoll, flüssig und unterhaltsam. Das pseudointellektuell hochgestochene Geschwurbel mancher selbsternannter Politologen dagegen, dient nicht selten nur dazu, deren Viertelwissen zu kaschieren.

Die (deutschsprachigen) WordPress-Charts generieren sich ausschließlich aus Klickzahlen und enthalten nur jene Blogs, die bei wordpress.com gehostet sind. Anders sieht es dagegen bei den deutschen Blogcharts aus, wo die Technorati-Authority maßgebend ist und die externen Verlinkungen durch andere Seiten. Das ist sehr viel aussagekräftiger als nur reine Besucherzahlen.
Als einziges Blog aus der WordPress-Community findet man dort aktuell nur
USA erklärt„.
Die WordPress-Charts werden also maßlos überschätzt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Die deutsche Blogosphäre spielt in der öffentl. Wahrnehmung kaum eine Rolle, sie ist das Grundrauschen auf einer verwaisten Radiofrequenz, von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen. Daher verstehe ich ein solches Gezeter genausowenig, wie die alberne Klassifizierung, welche die Onlinetagebuch-Gemeinde in A- B- und C-Blogger einteilt.
Also, write, relax and just have fun 🙂

Übrigens, der Status von Frau Ami innerhalb wordpress.com und darüber hinaus hat schon seine Berechtigung, allein durch das große Feedback in ihrem Kommentarbereich. Was ist so schwer daran, dieses einfach neidlos anzuerkennen?

In diesem Sinne.

Fröhliche Grüße an alle Politik-, Kriegs-, Friedens-, Gesellschafts-, Hausfrauen-, Windel-, Hunde-, Katzen-, Kanarienvogel-, A-Z-, und Sockenblogger von einem Z-Blogger, schön dass es Euch alle da draussen gibt!
tom

Was Achmed mit Schwarz-Weiß Mettmann zu tun hat

Eigentlich nichts. Hierzu die Story:

Das 8jährige Mädchen ist eine kleine Rebellin. Was die Eltern auch sagen, sie behauptet standfest das Gegenteil, völlig egal wie offensichtlich das Tatsächliche ist. Eine kindlich beharrliche Realitätsverweigerin eben. Wenn zum Beispiel die Mutter spät morgens um 10 zum Weckruf ins Kinderzimmer kommt und sagt: “ Raus aus den Federn, die Sonne scheint, es ist ein strahlend heller Tag!“ erwidert das „Gegenteilkind“ trotzig: „Nein, es ist dunkel!“ Oder wenn der Vater mit seiner Tochter um den großen See spazieren geht und dort 3 Enten, auf dem Wasser schwimmend, erblickt: „Schau mal da schwimmen 3 Enten.“ entgegnet sie: „Nein, es sind 4 Enten!“ Neulich waren die Eltern in ein Gespräch vertieft in dessen Verlauf in irgendeinem Zusammenhang der arabische Name Ahmed (sprich: Achmed) fiel. Empört mischte sich die Kleine in den Dialog ein: „Das heisst nicht AchtMett, es heisst SiebenMett!“
Kinder sind herrlich, nicht wahr? :mrgreen:

So könnten beispielsweise die Trikotbeschriftungen der imaginären
Theken-Hobby-Fussballmannschaft Schwarz-Weiß Mettmann aussehen:

Auswandern?

Die dreiköpfige Familie sitzt beim Abendessen zusammen. Wie nicht wenige Andere auch, haben sie die Schnauze voll von der Bananenrepublick Deutschland. Laut denken sie über’s Auswandern nach:
Vater: „Canada ist wunderschön, außerdem wird man für Arbeit noch anständig bezahlt. Als Alleinverdiener kann man dort noch die ganze Familie ernähren.“
Mutter: „Irland ist aber auch schön und nicht so weit weg. Auch dort sollen die Löhne höher und die Arbeitslosigkit geringer sein.“

Sie wendet sich dem 7jährigen Töchterchen zu und fragt:
„Und wohin möchtest du auswandern?“
Spontan entschlossen und zweifelsfrei kam es aus ihrem Mund:
„Ins Schwimmbad !“

Gedanken zum WeltAIDStag

tomswochenschau_stopaids2007.jpg

Die Bewohner der reichen Industriestaaten sind aufgeklärt, haben die Entscheidungsfreiheit verantwortungsbewusst mit ihrer Sexualität umzugehen und entsprechend zu verhüten. Leider hat sich trotzdem Leichtfertigkeit eingeschlichen, denn es gibt Medikamente, die den Ausbruch des HIV-Virus um viele Jahre hinauszögern können und dadurch ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Dennoch: Die Krankheit bleibt unheilbar! Also: Take care!

Kann unsere Gesellschaft mit HIV-infizierten Menschen umgehen? Ich meine nein. Sie werden ausgegrenzt und geächtet, die Isolation ist beinahe ebenso schlimm wie die Infektion oder gar schlimmer! Die erkrankten Mitmenschen brauchen unserer volle Solidarität, unsere Liebe, Freundschaft, Integration und Hilfe, denn eins sind sie immernoch: Fühlende Menschen!

Nicht jeder hat die Möglichkeit sich zu schützen, ich denke dabei an die vielen Vergewaltigungsopfer, insbesondere in Kriegsgebieten. Im östlichen Kongo ist es derzeit besonders schlimm: Massenvergewaltigungen von Frauen und Kindern finden dort statt, begangen von „Pseudo-Rebellen“ in Wahrheit Verbrecher, sie tragen die „Uniform der Brutalität“. Wenn die Opfer den gewaltsamen Missbrauch überhaupt überleben, ist die Gefahr einer HIV-Infektion relativ groß. Wieder mal schaut die Weltgemeinschaft weg.

Eine Heilung dieser tödlichen Krankheit ist leider noch nicht in Sichtweite, ich habe zur Zeit wenig Hoffnung, weil die Menschheit mehr Forschung und finanzeille Mittel in die Vernichtung von menschlichen Leben steckt, anstatt in dessen Erhaltung. (Millitärmaschinerie, Atomwaffen etc.)

Ein paar traurige, nachdenkliche Worte zum Sonntag…