An jedem verdammten Tag

An jedem verdammten Tag musst Du Deine Träume aufs Neue begraben. Immer wieder musst Du Dich fragen, wann Du endlich die Früchte Deiner Arbeit ernten kannst. Du hast Dich gebildet, sogar spezialisiert, doch alles was sie Dir bieten ist ein Handlanger-Job für kargen Lohn ohne Zukunftsperspektive. Du drehst jeden müden Cent dreimal um und hast trotzdem am Ende vom Geld immer noch Monat übrig. Dann kommen sie und sagen Dir, „wir“ haben über „unsere“ Verhältnisse gelebt und dass „wir“ nun noch härter sparen müssen. Du fragst Dich wen sie mit „wir“ meinen, während Du Dich am Existenzminimum abstrampelst. Was „Deine Verhältnisse“ sind, bestimmen sie. Erneut fühlst Du Dich um Deinen Teil des Kuchens betrogen. Du fühlst Dich ohnmächtig, ausgeliefert und langsam kocht die Wut in Dir hoch. Wenn Du irgendwann den ersten Stein, den Du nicht angestossen hast, aufhebst, könnte ich es sogar verstehen,…