Bezness, Sextourismus und der „westliche“ moralische Zeigefinger

Beziehung plus Business gleich Bezness
Bezness ist eine Wortschöpfung, die sich aus Beziehung und Business zusammensetzt. Hierbei wird tiefe Zuneigung zum Zwecke finanzieller Vorteilnahme vorgegaukelt. Oft spielen auch die Verbesserung des sozialen Status oder Macht eine Rolle. Der geschäftliche Charakter dieser „Beziehung“ ist dabei nur einer Seite bekannt. Bezness ist so alt wie die vorgetäuschte Liebe selbst.

Soziale Phänomene, wie Armut bereiten den Nährboden, daher kommt Bezness in Afrika, Asien, in der Karibik und Südamerika häufiger vor, als in anderen Regionen der Welt, auch orientalische Urlaubsländer wie beispielsweise Ägypten, Tunesien und die Türkei sind betroffen. Opfer sind hier meist Touristen aus „westlichen“ Staaten, zumal es viele vor der Abreise nicht für nötig halten, sich über die Gegebenheiten in den jeweiligen Urlaubsländern zu informieren, stattdessen aber jede Menge Naivität und Leichtsinn im Handgepäck mitführen.

Bezness ist entgegen zahlreichen Berichten, die einen anderen Eindruck erwecken (wollen), nicht einem bestimmten Kulturkreis oder einer Volksgruppe zuzurechnen, sondern global und kulturübergreifend. Auch in der sogenannten „westlichen Welt“ gibt es die scheinamourösen Annäherungen, die letztlich nur auf Geld abzielen. Wenn zum Beispiel aufgestylte Modepüppchen sich auf VIP-Parties einen reichen Millionär angeln wollen oder Heiratsschwindler einsame reiche Witwen abzocken, ist das nichts anderes als Bezness, denn es ist das selbe Prinzip. Ob auch deutsche Politiker wie z.B. der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering eventuell ein Bezness-Opfer ist, lasse ich mal dahingestellt 😉


Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Gefahr Bezness-Opfer zu werden, dort am höchsten ist, wo die sozialen Unterschiede am größten sind. In Afrika z.B. gilt jeder Weiße als reich, wer will es den Einheimischen verdenken, denn vergleichsweise sind wir es wirklich, wenn man die dort üblichen Durchschnittseinkommen betrachtet. In Ländern, wo bittere Armut vorherrscht, liegt die Arbeitslosenquote nicht selten über 50%. Verzweifelt versuchen viele Arme der Hölle ihres Elends zu entkommen, da könnte der reiche Tourist durch eine Heirat das Ticket in den goldenen Westen, dem gelobten Land sein,…

Ich möchte Betrug mit gefälschten Gefühlen keinesfalls rechtfertigen – im Gegenteil – das Opfer erfährt großen emotionalen Schmerz und erleidet oft finanziellen Schiffbruch, im Extremfall bis zum Ruin,  meistens geht es jedoch glimpflicher aus, endet „nur“ mit (an)gebrochenem Herzen (das heilt mit der Zeit wieder, glaubt mir), monetären Schwund bei gleichzeitigem Gewinn an bitterer Lebenserfahrung.

Sextourismus, Sex „all inclusive“ für kleines Geld
Wer A sagt, muss auch B sagen, wer über Bezness schreibt, muss auch den Sextourismus erwähnen. Das ist die andere Seite der schäbigen Münze. Beim Sextourismus ist, anders als bei Bezness, der geschäftliche Charakter bekannt, jedoch das Vergnügen ebenso einseitig. Der Sextourist, überwiegend aus Nordamerika, Europa oder Australien kommend, nutzt die Armut in den Urlaubsländern gezielt aus, um billigen Sex „all inclusive“ zu bekommen. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass sich der Sextourist verliebt, dann könnte es in Bezness umschlagen. Die Grenzen zwischen Bezness und Sextourismus können fließend verlaufen.

Bezness und der (westliche) moralische Zeigefinger
Noch ein paar Worte an diejenigen, die Bezness ausschließlich bei anderen fremden Völkern und Kulturkreisen verorten und mit ihrem (westlichen) moralischen Zeigefinger auf sie zeigen, entsprechende Wikipedia-Einträge verfassen, die dann zurecht gelöscht werden. Genauso gut könnte man den Sextourismus als Bestandteil „westlicher Werte“ brandmarken. Schon mal darüber nachgedacht, ob Bezness und Sextourismus, also das Geschäft mit der „Liebe“ möglicherweise perfide Auswüchse des Kapitalismus sein könnten?
Steckt Euch Euren Zeigefinger in den Popo, schaut welche Farbe er anschließend hat, das könnte ein Hinweis auf Eure Ideologie sein,…

Mehr zum Thema, demnächst in diesem Blog

4 Kommentare zu “Bezness, Sextourismus und der „westliche“ moralische Zeigefinger

  1. mal anders betrachtet, aber wenn man(n) es an der Beerbar in Malindi (dt.Übersetzung – „mal in die mal in die“ ;-(, als gesitteter Mensch erlebt, da habe ich mich geschämt, was wir an Kultur verbreiten mike

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  2. Spart Euer Mitleid für diese Schlxxx.
    Die haben es nicht besser verdient.
    Wie trampeln diese denn auf den Gefühlen der treudoofen deutschen Kerle herum, die ja genau wie es von den o.g. gewolltist zuhören und geduldig sind?
    Wenn diese dann einen schüchternen Annäherungsversuch starten, heißt es “ bist ja ganz nett, aber…“ und flutsch wird sich ein „männlicher“ Superkerl geschnappt und ab ins Bett.
    Nur wenn Sie dann den Machismo in voller Ausprägung erleben, wird geheult und gejammert.
    Tja, Mädels, emanzipiert wie Ihr sein wollt, auch mal die Konsequenzen des eigenen Tuns in Kauf nehmen.
    Das Leben ist eines der härtesten, die verschmähten „Weicheier“ müssen auch damit leben und rufen nicht nach dem Staat, der helfen soll!

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