„Geistiges Eigentum“

Wenn ich mir, losgelöst von den aktuell wieder hochgekochten Urheberrechtsdebatten, den Begriff „geistiges Eigentum“ auf der Zunge zergehen lasse, werden in meinem Kopfraum spontan zwei Worte projiziert: „Klingt absurd“ oder drei: „Klingt völlig absurd“. Wären bei derlei Diskursen nicht sinnvollere Begrifflichkeiten wie Kopierrecht oder Immaterialgüterrecht basierend auf dem Urheberrecht angebracht? Das Wortkonstrukt „Geistiges Eigentum“ zielt m.E. eher auf immaterielle Besitzstandswahrung nach Feudalherrenart, ein Schlagwort der Contentmafia und Speerspitze der Abmahnindustrie. Als beinahe grotesk empfinde ich es, wenn  über  „Diebstahl geistigen Eigentums“ schwadroniert wird. Wie bitteschön soll das denn gehen? Ich habe mal bildhaft dargestellt, wie ich mir das vorstelle:

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Für das Recht auf Anonymität und gegen „Vermummungsverbot“ im Internet

Erneut wird mein Eindruck bekräftigt, dass die meisten Politiker vom Internet so viel Ahnung haben, wie ’ne Kuh vom Sonntag. Die Internetausdrucker von der Union sind wieder ganz vorne dabei. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Enquête-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft Axel E. Fischer fordert ein „Vermummungsverbot“ fürs Internet:

Es könne nicht sein, dass sich Bürger hinter selbstgewählten Pseudonymen versteckten und sich so der Verantwortung entzögen, sagte der Karlsruher Abgeordnete den Badischen Neuesten Nachrichten.

Was das Stehlen aus der Verantwortung angeht, da kennen sich Unionspolitiker ja bestens aus. Haben Altkanzler Helmut Kohl und der amtierende Finanzminister Wolfgang Schäuble jemals für ihre Schwarzgeldaffäre die Verantwortung übernommen? Wie sieht es mit dem ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und seinen jüdischen Vermächtnissen aus? Verantwortung anyone?

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