„Gute Aufstiegschancen für Geringverdiener“

Unter der Überschrift „Niedriglohn als Aufstiegschance“ meldet ARD-Teletext auf Tafel 115 heute um 18:50:

Geringverdiener haben laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln gute Aufstiegsperspektiven. Der Aufstieg vom Geringverdiener zum Normalverdiener gelinge jedes Jahr einem Viertel der Beschäftigten im Niedriglohnbereich.

Die Objektivität dieser „Studie“ wird durch das von mir fett vorgehobene Wort „arbeitgebernah“ massiv in Frage gestellt. Gehen wir trotzdem davon aus, dass die oben genannten Zahlen stimmen, blieben immer noch 75% der prekär Beschäftigten, die keine Aussicht auf bessere Entlohnung haben. Ein Chancenverhältnis von 25:75 als „gute Perspektive“ zu interpretieren ist mindestens gewagt, wenn nicht gar zynisch.

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Die wahren Leistungsträger (2)

Der Begriff „Leistungsträger“ wird in der politischen Debatte, insbesondere zu Wahlkrampfzeiten, zu Lasten derer, die für wenig Lohn hart arbeiten, permanent missbraucht. In diesem Diskurs wird offenbar regelmäßig „Leistung“ mit Einkommen verwechselt.
BBC-News berichtet, über eine Studie aus England, durchgeführt von der New Oconomic Foundation, dabei stellte sich folgendes heraus:

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Ausländische Jugendliche sind nicht gewalttätiger als deutsche

Schlechte Nachrichten für Roland Koch und die rechtsextremen Vollpfosten:
Eine Studie widerlegt die verbreitete, gerne auch von konservativen und rechten Politikern geäußerte Meinung, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund krimineller und vor allem gewalttätiger als deutsche seien. Bis zum Alter von 17 Jahren haben allerdings drei Fünftel der Jugendlichen mindestens einmal eine kriminelle Tat begangen, wobei es sich allerdings meist um leichte Straftaten handelt, immerhin werden aber noch von einem Drittel auch Gewaltdelikte wie Körperverletzungen und Raubdelikte genannt. Interessant ist, dass dieses Ausreizen der Spielräume schon nach einem steilen Anstieg am Ende des Kindesalters mit 15 Jahren schon wieder zurückgeht.
Eines der Ergebnisse der ersten Auswertung ist, dass jugendliche Migranten nicht pauschal krimineller sind. Abgesehen von Gewaltkriminalität seien jugendliche Migranten sogar weniger kriminell als die deutschen.[…]Komplett lesen

Quellen:
Welt Online
Telepolis

Rechte Analysen

Da sage noch einer die rechten Patrioten sind nicht lustig. Die sind sogar urkomisch, wenn auch unfreiwillig. Zunächst bedauern sie die Tatsache, dass sich „nur“ noch 17% der sächsischen Jugendlichen, laut einer Umfrage des Sozialministeriums, als politisch rechts bekennen. Im Jahre 2005 waren es noch 20%. Inwieweit eine derartige Befragung repräsentativ ist, lasse ich mal dahingestellt. Interessant ist die „Expertenanalyse“ zum 3%-Verlust:

Die Interpretation gestaltet sich alerdings schwierig, zumindest was die rechte Seite betrifft. Für den Rückgang könnten auch die vielen gutmenschlichen Aktionen nach den NPD-Wahlerfolgen (Landtags- und Kommunalwahlen) gesorgt haben – egal, ob sie die Jugend überzeugt haben oder ob diese sich jetzt nur in der Öffentlichkeit zurückhaltender gibt.

Das übliche halbgare Geschwurbel über sogenannte „Gutmenschen“ würde schon 1000fach wiedergekaut. Kennt man. Jetzt wird’s amüsant:

Auch gilt es zu bedenken, dass viele Jugendliche eigentlich rechts sind – es aber unbewusst nicht wahrhaben wollen.

Auch gilt es zu bedenken, dass noch weniger Jugendliche rechts wären, wenn sie im Geschichtsunterricht aufgepasst hätten, anstatt in der letzten Reihe Taschenbilliard zu spielen 😉
Und: Vor allem gilt es zu bedenken, dass viele rechte „Analytiker“ entweder Idiotologisch verbohrt oder schlichtweg behämmert sind, es aber unbewusst nicht wahrhaben wollen. Kann man eigentlich den Kopf zwischen den Sternen haben und gleichzeitig den Arsch offen? Zumindest scheinen die „rechten Herrschaften“ recht gelenkig zu sein.

Fills my coffee break :mrgreen: