Für viele Menschen bedeutet Freiheit nur Rücksichtslosigkeit ohne Grenzen und Konsequenzen

In der Stille der Eigenverantwortung könnten wir weise Schritte setzen, ohne den Ruf der Regierung und des öffentlichen Scheinwerferlichts, die uns dazu mahnen. Unsere Freiheit ist unser Kapital, so lange, wie wir etwas damit anzufangen wissen. Doch glauben viele Menschen ihre Freiheit sei grenzenlos, den Kopf in den Wolken, gleichzeitig die Ellenbogen ausfahren und mit den Füßen in alle Richtungen, am liebsten nach unten und das Gewissen in die Tonne treten, die Weitsicht endet am eigenen Spiegelbild. Ich. Ich. Ich.

Wenn die Dinge dann aus dem Ruder laufen, braucht es Gesetze, Verordnungen und Geldstrafen, um notwendiges Sozialverhalten zu forcieren. Das haben wir in der Corona-Pandemie erlebt und beim Kampf gegen die Klimakrise wird es auch so kommen…

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Unsere zugemüllte Mitwelt

Ein gemäßigter Rant:

Die Natur, die Landschaft, Flüsse, Wälder und Seen, aber auch die von Menschenhand angelegten Grünflächen, Parks, Baumfelder und die öffentlichen Plätze, betrachte ich als unsere gemeinsame Outdoor-WG, unsere Mitwelt. Was mir richtig auf den Zünder geht und mich immer wieder fassungslos macht, wenn rücksichtslose ignorante Menschen unsere Mitwelt mit ihrem privaten Müll verschmutzen. Vor einiger Zeit sah ich etwa 30 Altreifen, die einfach am Waldrand in der Nähe eines Radwanderweges, inmitten natürlicher Idylle, abgeladen wurden. Die Stadt hatte sie zeitnah abgeholt und fachgerecht entsorgt, das geht selbstverständlich auf Kosten der Allgemeinheit. Abfall aus Privathaushalten in Plastiksäcken finden sich leider häufig an Straßenrändern und in Wäldern, auch Gartenabfälle, die oft an Abhängen heruntergeschüttet werden. Wieviel Unrat sich in unseren Gewässern angesammelt hat, möchte gar nicht so genau wissen. Was alles nach dem letzten Hochwasser an den Uferböschungen hängengeblieben ist, spricht jedenfalls Bände. Grünanlagen und Baumfelder sind oft voller Zigarettenkippen und Müll. Letztens brachten sie im Radio, dass im Nachbarort Unbekannte einige Kanaldeckel geöffnet hatten, um ihren Elektroschrott über die Kanalisation zu entsorgen. Was stimmt mit solchen Zeitgenossen nicht? Ich könnte unzählige solcher Beispiele aufzählen. Ich frage mich oft, was bei diesen Menschen schief gelaufen ist, dass sie sich derart antisozial verhalten. Was ist, verdammt noch mal, so schwer daran einen Ort so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde? Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Diese Mitweltverschmutzer würde ich auf keinen Fall nach Hause einladen, weil ich ihnen auch zutrauen würde, mir auf’s Sofa zu kacken.

Kurz angemerkt, warum ich anstatt „Umwelt“, Mitwelt verwende:

Das Eindrucksvollste, was man an dem Abend in Moosach lernen konnte, ist, dass die Tuwiner, Nomaden in der nordwestlichen Mongolei nahe des Hohen Altai, das Wort „Umwelt“ nicht kennen. Für sie heißt es „Mitwelt„. Bedeutet: Sie begreifen sich als Teil der Natur und sehen den Menschen keineswegs in exponierter Stellung.

Süddeutsche Zeitung

Sonderparteitag der Grünen? Da war nichts Besonderes.

Berlin Die Parteiführung putzte solange die schwarzgelbe Atomsonne bis sie grün wurde, die Delegierten machten den Wackeldackel und  nickten den Atomaustieg zu den Konditionen der Regierungskoalition ab. Die einstige Friedens- und Protestpartei mit ehemals kantigem Profil, das längst machtopportunistisch weichgezeichnet ist, hat sich erneut indirekt als zukünftiger Koalitionspartner der Union mit Regierungsbeteiligung beworben. Damit dieser Eindruck ja nicht entsteht, hat Claudia Roth eine Koalition auf Bundesebene mit der CDU ausgeschlossen, wegen „zu großer politischer Differenzen“. Wer’s glaubt. Bis 2013 ist es eine lange Zeit, für das mediale Gedächtnis fast eine Ewigkeit.

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Wie lange wollen wir nur zusehen?

Ganjaman – Wie lange

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

E10, ein neues Kürzel für überflüssig?

E10 steht für den heftig umstrittenen neuen Ottokraftstoff mit 10% Bioethanol. Wer braucht ihn oder besser gefragt, wer profitiert davon? Die Umwelt? Eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauches ist damit nicht zu erreichen, im Gegenteil: Es ist zu erwarten dass der Verbrauch um bis zu. 1,9 % ansteigt. Wenn durch die Erzeugung von Bioethanol zusätzlich Wälder gerodet werden, fällt die Umweltbilanz eher negativ aus. Vernünftige Umweltpolitik sieht anders aus.

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Krieg gegen die Natur?

„Queensland is god’s own“ philosofierte ein Einheimischer, dem ich vor langer Zeit auf meinem Australien-Trip begegnet bin. Nun scheint „Gott“ ziemlich sauer auf einen der schönsten Flecken dieses Planeten zu sein. Ich suche lieber nach Erklärungen jenseits des Religiösen, auch wenn die Ausmaße der Flutkatastrophe im Osten des 5.Kontinents apokalyptisch erscheinen. Ein Zitat aus dem Tagesspiegel:

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Der Ruf der Kanadagänse

In den letzten Tagen durfte ich mich über ungewöhnlichen Besuch freuen, der sich bereits kurz nach Sonnenaufgang durch lautes Rufen am Himmel ankündigte. Kanadagänse. Hier in dieser Region, ein kleines dickes Dorf an der langen Ruhr in NRW, hatte ich sie noch nie gesehen. Jeden morgen kamen die Schnatterschwärme in ihrer typischen V-Formation eingeflogen, in Gruppen von jeweils 5-10 Zugvögeln. Binnen kurzer Zeit war die Anzahl der gefiederten Freunde auf etwa über 100 angewachsen. Gemeinsam ließen sie sich auf Kuhwiesen und Feldern nieder und nahmen ihr „Frühstück“ ein. Die rege Kommunikation der Gänse sorgte für ein lautstarkes Spektakel. Ich fühle mich als Zaungast eines kleinen Naturschauspiels inmitten der ländlichen Ortschaft.
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Gefühle beim Tanken?

Ein boulevardeskes Schmierblatt proklamierte kürzlich die „Benzin-Wut“ wegen überhöhter Spritpreise. Derart hitzige Schlagzeilen würden den „energietechniker“,  Kommentator im Science-Blog PrimaKlima, jedoch kalt lassen, denn er hat stets ein gutes Gefühl beim Tanken:

energietechniker:
ps: als ich noch in den usa lebte habe ich nur bei chevron getankt. gibt einfach ein gutes gefühl.

Dass Wissenschaftler nicht nur rationale staubtrockene Analytiker, sondern auch lockere Zeitgenossen mit Humor sein können, zeigt Georg Hoffmann, denn ansonsten hätte sich nicht der nachfolgende Dialog entwickelt. Ich war froh, dass beim Lesen keine koffeinhaltigen Getränke in der Nähe parkten, sonst hätten sich selbige über PC, Monitor und Tastatur ergossen :mrgreen:
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Brückentechnologie

Der Begriff „Brückentechnologie“ meint nicht die Architektur von Brücken, sondern ist eine moderne Vokabel aus dem aktuellen Politsprech. Es ist das Lieblingswort der pestschwarzen eitergelben Koalition, wird aber auch immer wieder gerne von allen anderen Atomlobbyisten in den Mund genommen.
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Der G8-Gipfel und die radioaktive Zukunft

Was gab’s eigentlich bei dem Treffen der wichtigsten Staatschefs dieser Welt, dem sogenannten G8-Gipfel in Toyako? Sie kamen alle zu der Einsicht (ja sogar der scheidende US-Präsident), dass man bis zum Jahre 2050 den CO2-Austoss um 50% reduzieren müsse ohne dabei konkret zu werden wie dieses Ziel durch zeitnahes Handeln erreicht werden soll. Oder doch? :

Während G.W. Bush auf dem G8-Gipfel in Japan romantisch über „die Schönheit der Atomkraft“ philosophiert, schwärmt John Doe in Florida über die Vorzüge seines Geländewagens, der 20l/100km verbraucht, wobei das Ozonloch über seinem Kopf immer größer wird. Derweil scheint den Kernkraftlobbyisten in Deutschland wieder die Sonne aus dem Arsch. Radioaktiv retten wir nun das Klima, lautet jetzt die Devise. Über die Endlagerung des atomaren Müll macht man sich später (oder gar keine?) Gedanken, schließlich hat man Zeit, der strahlt ja noch ein paar 10.000 Jahre. Wollte man die angestrebten Klimaziele kernenergetisch erreichen, müßte man weltweit hunderte neue Atomkraftwerke bauen. Tschernobil lässt grüßen!

Wort und Tat klaffen bei derartigen Gipfeltreffen stets weit auseinander, bereits 2005 sagten die Regierungschefs dem Hunger in der Welt den Kampf an, leider wurden die vollmundigen Zusagen an afrikanische Staaten nur unzureichend eingehalten.

Zum Ausklang pflanzten alle symbolisch ein Bäumchen, drehten melanchonisch Däumchen, gossen sich einen hinter die Binde, zerstreuten sich in alle Winde, nächstes Jahr kommen sie wieder, singen die gleichen Lieder. Halleluja.

Nochmal in kurzen Worten zusammengefasst: Außer Spesen, nichts gewesen oder same procedure as last year – same procedure as every year!