Champions-League-Finale, eine gute Gelegenheit für einen ausgedehnten Abendspaziergang

Die Straßen und Bürgersteige werden abseits der sogenannten „Public-Viewing-Areas“ wie leergefegt sein, wenn am Abend das Endspiel der Champions-League zwischen dem FC Bayern München und Inter Mailand angepfiffen wird. Sat1 beginnt mit der Übertragung bereits um 19Uhr, Anstoß ist um 20Uhr45. Es werden weniger Autos unterwegs sein, weniger rasende Radfahrer, die flanierende Fußgänger an der Uferpromenade über den Haufen fahren. Die Gelegenheit zu einem ungestörten ausgedehnten Abendspaziergang ist günstig. Die milde Frühlingsluft in die Lungen saugen, dem Konzert des gefiederten Orchesters lauschen, entspannen, abschalten, dem kommerziellen Fußballtheater entfliehen. Lasst uns auf leeren Straßen tanzen, yeah 😉

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Das Fernsehduell – Yes, we gähn.

Kurze Nachbetrachtung zum gestrigen „Fernsehduell“, der beiden Kanzlerkandidaten Merkel und Steinmeier, für das im Vorfeld mit großem multimedialem Bohei getrommelt wurde: Danke für die gestohlene Zeit! Danke für nichts Neues! Es ist müßig bis albern darüber zu diskutieren, wer das „Duell“ gewonnen hat. Beide haben verloren. Die deutsche Politik hat verloren. Man kann ja zu den politischen Inhalten eines Barack Obama stehen wie man will, aber wenn er spricht hören die Menschen zu. Seine Worte wecken Emotionen, während seine deutschen Pendants den Zuhörer einschläfern. Yes, we can bedeutet zu deutsch: Yes, we gähn,…

Ein „Mixed-Wrestling-Match“ wäre zwar nicht estätischer, aber auch nicht weniger informativ, dafür unterhaltsamer gewesen 😉

Twitter – Ich habe einen Vogel!

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„Watt is dat denn hier, ’n Vogel?“ fragte ich mich in der Vergangenheit häufig, wenn ich beim Besuch anderer Blogs den blauen Piepmatz in der Sidebar erblickte. Ein Klick auf den lustigen Pfeiffenkopf führte mich dann zum Twitter-Account des Blogbetreibers.
Anfänglich stand ich dem „Zwitscher-Hype“ sehr skeptisch gegenüber (tue ich noch immer), konnte mit dem sms-mäßigen 140-Zeichen-Microblogging nichts anfangen; geistiger Nährwert und nützlicher Mehrwert erschlossen sich mir nicht. Umso trendiger die Modeerscheinung, je größer meine Verweigerungshaltung, so bin ich halt. Ich mache Trends erst mit, wenn sie keine mehr sind 😉
Mittlerweile pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass Twitter sich neben den Blogs längst etabliert hat. Also, beschloss ich nun, es wenigstens mal auszuprobieren, bei Nichtgefallen könnte ich Twitter ja anschließend durch den Kakao ziehen 😉
Mein erster Eindruck:
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Paparazzi? Papa-Rat-zzi!

paparatzzi Dieses Graffiti beschreibt eine bestimmte Berufsgruppe sehr trefflich. Bei aller Antipathie gegen die aufdringlichen kamera-bewaffneten Promi-Jäger, sollte man aber nicht vergessen, dass es sie ohne die sensationsgeilen Medienkonsumenten wohl nicht geben würde. Die einfallsreiche Wortschöpfung Papa-Rat-zzi ist nicht von mir, deswegen aber nicht weniger gut :mrgreen:

[Foto: What What CC]

Wladimir Klitschko alias Dr.Gummihammer vs Hasim Rahdam – Ein müder lahmer Fight

Ihr nennt ihn Dr.Steellhammer? Ich bitte Euch! Dr.Gummihammer trifft es viel besser 😉 Die Klitschkos werden überhaupt total überschätzt, medial hochgejazzt, haben eigentlich nichts drauf. Auch der Gegner von Wladimir Klitschko gestern in Mannheim war nur Fallobst. Habt Ihr es nicht gesehen? Der Hasim war schon vor dem Kampf reichlich verbeult im Gesicht, wahrscheinlich hat ihm seine Frau schon vorher ein paar in die Fresse gehauen. Größere Blessuren konnte ihm Klitschko während der 7 Runden auch nicht beibringen, was den Rückschluss zulässt, dass Rahdam’s Frau den härteren Punch hat. Weiterlesen

Google-Browser Chrome und die Macht der Monopolisten

Mit gepflegter Langeweile und gesunder Distanz verfolge ich den derzeitigen Hype in der Blogosphäre, der um den neuen Google-Browser Chrome veranstaltet wird. Schon verwunderlich, dass sich die Blogger so zahlreich zu Jubelperser-Beiträgen hinreissen lassen. Unbenommen, Google ist die meistgenutzte Suchmaschine und bringt auch überwiegend die besten Suchergebnisse, aber muss man deswegen gleich zum Jünger werden?
So, nun schreibe ich mal was ich von Chrome halte,…lieber nicht, sonst werde ich vom übermächtigen Monopolisten übelst abgestraft und mein Weblog wird für immer im schwarzen Loch des Bloguniversums versenkt. Pageranking, Ihr wisst schon.
Ich erinnere mich noch gut an das Tohuwabohu, welches wegen Windows Vista inszeniert wurde. „Größte Revolution in der IT-Branche“ oder so ähnlich, ließen seiner Zeit Bill Gates und der Waschmittelverkäufer CEO Steve Ballmer unermüdlich verlauten. Was ist daraus geworden? Ihr wisst schon 😉

Einen hervorragenden Beitrag zum Thema gibt es beim Nachtwächter:
Warnung vor Chrome

Obama in Berlin – Ein Realpolitiker in Gestalt eines Popstars?

Nach(t)gedanken zur Rede von Barack Obama am 26.09.2008 in Berlin:
US-Senator Barack Obama sprach, 200. 000 Menschen hörten zu. Dagegen bleibt jeder deutsche Politiker blaß. (Nein, nicht wegen der Hautfarbe!). Unsere „Volksvertreter“ schaffen es gerade mal ein Bierzelt zu füllen, aber auch nur wenn sie ihre Zuhörer mit Freibier abfüllen.
Barack Obama dagegen wird gefeiert wie ein Pop-Star. Wohlgemerkt, er ist noch nicht der US-Präsident und er hat bislang nichts weltbewegendes bewirkt. Er ist charismatisch, wirkt unverbraucht, vermarktet und verkauft sich gut, kommt bei den Leuten an. Ein Grund für die große Begeisterung in Deutschalnd ist zweifellos, dass man G.W.Bush und seine Politik seit Jahren wie ein Kloß im Hals empfindet, den man endlich ausspeien möchte.
Doch machen wir uns nichts vor: John McCain und Barack Obama sind die Präsidentschaftskandidaten, die jene Machtgruppen, welche hinter den Kulissen agieren, zugelassen haben. Könnte es auch ein berechnender Schachzug sein, ein neues Gesicht, einen afro-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten nach Übersee zu entsenden, um den Europäern einen „Wind of Change“ in den USA zu suggerieren? Vielleicht ein gewagt aufgeschriebener Gedanke, aber man sollte nicht ernsthaft erwarten, dass unter dem Präsidenten Obama, die Vereinigten Staaten eine völlig neue Außenpolitik gestalten. Stattdessen fordert auch er mehr millitärische Unterstützung von Europa im „Kampf gegen den Terror“, wie es offiziell heißt. Seinen potenziellen Wählern zuhause, stellt er Steuersenkungen durch Einsparungen beim Millitärhaushalt in Aussicht. Daher weht der Wind.

Die USA werden vermutlich auch unter der Regentschaft des 1.Afro-Amerikanischen Präsidenten keine friedlichere Nation, vielmehr wird Europa zumehmend in globale gewaltsame Konflikte involviert. Sicherlich kann man mit Panzern und Raketen Mauern einreißen, aber die Mauern in den Köpfen der Menschen werden dadurch nur noch dicker und höher.

Anfänglich war ich ja auch von Obama begeistert, aber je größer der Hype um den „Popstar“ wird, desto skeptischer werde ich. Er ist weder ein Martin Luther King noch ein Nelson Mandela und John F. Kennedy ist überbewertet 😉
So befürchte ich nun, dass er nicht mehr als das kleinere „Übel“ im Vergleich zu dem „Kriegshelden“ McCain ist. Die Zukunft wird die Antwort geben. Die Hoffnung auf eine bessere Welt stirbt zuletzt…

Meide den Mainstream-Pop !

An diesem Osterwochenende sollte diese Überschrift noch fett unterstrichen werden. Ein Avatar namens Schnuffel ist Nr.1 in den deutschen Charts! Sagt das nicht alles über die von Media Control ermittelte Hitliste aus? Offensichtlich reicht es heutzutage, Popmusik vollmechanisch zu generieren um den anspruchslosen oberflächlichen Musikkonsumenten zu befriedigen. Wen wundert’s, dass dazu auch schon die entsprechende Software angeboten wird, mit der man Popmusik bzw Gesangsbegleitung vollautomatisch erstellen kann.
Gecastete Bands oder Solokünstler mit gefälschten Biographien und gefakten Images, ist das die Richtung wohin die Reise der Popindustrie geht? Ohne mich Freunde, ich bin längst ausgestiegen…

Popmusik ist kein eigenständiges Musikgenre, sondern steht für populäre Musik. Der für den Mainstream produzierte Pop inkorporiert aktuelle Musikstile, meist wird dabei die Komplexität der ursprünglichen Musikform sowie der Kunst reduziert. Oder anders ausgedrückt: Der Mainstream-Pop wird nach dem Baukasten-Prinzip erstellt, es wird aus verschiedenen Musikgenres abgekupfert, abgeschliffen und Massenkompatibel aufbereitet, so dass die Musik konsumierbar wird. Das geschieht höchst professionell und routiniert, doch genau darin liegt für mich das Problem. Musik wird zu einem Produkt herabgesetzt, wie Massenware von der Stange.

Weil ich Skepsis und Ablehnung gegnüber Mainstream-Pop und Castingbands habe, wirft man mir vorurteilbehaftetes Klischeedenken vor, eine Tatsache die ich recht amüsiert zur Kenntnis genommen habe, weil die Vorwürfe ausgerechnet von den Leuten kommen, welche Fans jener Girlgroup sind, die von der Klischeefabrik Popindustrie produziert wird.
Ihr seid sicherlich nicht durch neutrale Beurteilung zu Monrose-Fans geworden, schließlich haben die meisten von Euch die theatralische Inszenierung des Personenkultes, die mit der Bildung von Monrose endete, im TV verfolgt und Euch somit der profitorientierten Hypemaschinerie ausgesetzt. Wieviele Fans „der neuen Engel“ bleiben, wenn man diejenigen ausklammert, die Popstars nicht gesehen haben? Wer ist durch den reinen Höreindruck zum Monrose-Anhänger geworden? Keiner? Oder soviele, dass sie hier ‚reinpassen? Der Weg zu objektiven Beurteilungen ist begehbar, aber auf diesem seid ihr nicht, Freunde von Monrose!

Die profibestimmende Denkweise von Popproduzenten wird durch diese Aussage vom DSDS-Chefjuror Dieter Bohlen offenbart, dessen Beurteilung vom 09.03.2008 über den musikalisch talentfreien Superstar-Kanditaden Benjamin Herd, ich hier sinngemäß zitiere:

Dein Gesang ist zwar nicht gut, aber deine Performance und Bühnenpräsenz sind klasse, du hast Selbstbewusstsein, baggerst die Mädels an, siehst geil aus. Tokio Hotel können auch nicht singen, aber die Jungs sehen geil aus und haben nur deshalb Erfolg.

Diese Äußerung ist selbstentlarvend, zeigt sie doch deutlich die Strategie der Mainstream-Musikmacher: Durch visuelle Verführung soll das Kaufverhalten, der überwiegend jungen Musikkonsumenten, beeinflusst werden.
Peter Licht, der erfolgreiche Buchautor und Musiker, hat mit seinem Song „Popkultur/Meide“ die richtige Antwort:

Meide, meide die Popkultur, dann geht’s dir besser. Meide die Tittenposter, meide Bilder von Bäuchen.
Meide Informationen von Menschen, die vor Mikrophonen reden. Die Popkultur ist nicht gut für uns.
Meide Bilder von Menschen, die vor Kameras Sachen machen, meide Bilder von Menschen, die auf Paradewagen tanzen. Meide, meide die Sachen, wo man am Ende von kotzen muß. Die Popkultur ist nicht gut für uns…

Wie kann man den Weg zu objektiverer Bewertung von Musik beschreiten? Indem man sich hörenderweise neuer Musik nähert, dabei visuelle Eindrücke weitgehend ausblendet. Es ist völlig irrelevant, wie der Artist aussieht und was in seinem Lebenslauf steht, es kommt auf die Musik an!

Um den Beitrag abzurunden, habe ich hier noch einen schönen Songtext, der deutschen Kultrockband Extrabreit der an die Plattenbosse der Major-Label gerichtet ist:

Da gibt es Leute, die halten sich für völlig normal, sogenannte Durchschnittsverbraucher mit populären Geschmack. Manchmal werden die Labelchef bei ’nem Plattenkonzern. Die kommen an und sagen, lass die schrägen Texte das hör’n die Leute nicht so gern. Sei nicht so bockig, bring doch mal was gefälliges an, vielleicht mit Engeln oder was von den Beach Boys mit deutschem Gesang. Liebesgeschichten aber nicht so feucht so auf Familienniveau. Du weißt, einmal ficken im Text, schon ist es aus mit Radio…
Für immer jung, für immer quer, die grauen Herren kriegen mich nicht mehr…
Und dann sitzen sie da im karierten Hemd und gestreiften Pullunder, so geil wie ’ne alte verrostete Handtasche im Kopf platt wie ’ne Flunder. Und jetzt sing ich auch noch in evangelisch die spezielle Sauerei, da bin ich ja beim Oberschmock im Fernsehen sowiese nicht mehr dabei. Es gibt Leute, die sagen mir ständig, nu bleib doch mal bei deinen Leisten, so wie die, die säuberlich und abgezählt kleine Korinthen scheißen. Doch die Welt ist weit und die Zukunft mein, wir werden sehn’… Extrabreit – Für immer quer

Irgendwie kommt mir bei diesem Songtext der geschasste Ex-BMG Chef „Onkel Stein“ in den Sinn 😉
„Die Breiten“
haben es jedenfalls geschafft, ohne die grauen Herren! Qualität hat eben einen langen Atem und setzt sich am Ende durch.
Frohe Ostern noch 😉 Für mich ohne Schnuffel!

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